Die Fischer und Bauern der Umgebung kannten und nutzten die Heilkräfte der Pelose aus ihrem „Wundersee“ schon seit vielen Jahrhunderten. Im Jahr 1920 erfolgte erstmals eine umfangreiche, wissenschaftliche Erforschung des Sees und der Pelose durch den ortsansässigen Arzt Dr. Michaelis. Hierbei wurden eiszeitliche Algenlager bis in Tiefen von 12 Metern unter dem Seeboden entdeckt und analysiert.
Die Untersuchungen bestätigten, dass es sich bei der Pelose um ein Geschenk der Natur mit geradezu einzigartigen Heilerfolgen handelt.
Der Name Pelose, abgeleitet von grich. Pelos = Schlamm wurde von dem weltbekannten Schlammforscher E. Rosenberg geprägt. In Verbindung mit dem Pelose-Kreuz ist er das Kennzeichen für den echten Schollener Naturheilschlamm.
Kommerzielle Vermarktung
Die kommerzielle Vermarktung der Pelose erfolgte ab 1923 durch die Schering AG. Nach einer wechselhaften Firmengeschichte übernahm 1993 die jetzige Eigentümerin Christel Bulling die Firma Pelose. Es folgte eine Grunderneuerung der Produktionsabläufe durch die Einrichtung moderner Verpackungsanlagen sowie dem Bau einer neuen Produktionshalle.
Die Hochwasserkatastrophe im Elbe-Havel-Land 2013 führte fast zur Schließung des Betriebes. In Folge Jahrhunderthochwassers in Kombination mit einem schweren Sturm löste sich eine ca. 10 Hektar große schwimmende Naturinsel und blockierte Einfahrt zur Produktionsstätte. Naturinseln, welche einen Großteil der Seeoberfläche bedecken, bestehen aus schwimmenden Sedimenten, Wasserpflanzen und Bäumen und sind zum Teil mehrere hundert Jahre alt, jedoch nur lose mit dem Seeboden verbunden. Der Heilschlamm konnte nicht mehr auf den Lastenkähnen von der Förderplatform auf dem See zur Weiterverarbeitung an Land gebracht werden. Nur durch die Mobilisierung schwerer Militärfahrzeuge und unter kräftezehrenden körperlichen Einsatz aller beteiligten Personen bis hin zur Erschöpfung konnte ein ca. 200 m langer Kanal durch die Insel hindurch geschaffen werden. Der Fortbestand der Pelose konnte somit gerettet werden.